
Die kleine Wolke
Die kleine Wolke⠀
⠀
Es schwob im Blau der Himmelspracht,⠀
Ganz allein die kleine Wolke.⠀
Sie war ganz schrecklich aufgebracht,⠀
den Tränen nah und schmollte!⠀
⠀
Sie wurde ganz allein gelassen,⠀
Die anderen hatten sich verzogen.⠀
Auch Sie war kurz vor dem Verblassen⠀
und fürchterlich am Toben!⠀
⠀
Was fiel der dreisten Sonne ein,⠀
So rücksichtslos zu strahlen?⠀
Die Wärme musste doch nicht sein!⠀
Und auch nicht dieses Prahlen!⠀
⠀
Die gelbe Dame grinste nur⠀
Und lies sich nicht beirren!⠀
Sie stieg zur Zwölf der Himmelsuhr⠀
Und lies die Lüfte flirren.⠀
⠀
Das war nun selbst dem Wind zu heiß,⠀
Er brauste auf und blies⠀
Eine Böhe kalt wie Eis,⠀
Die Wölkchen frieren lies.⠀
⠀
Ein Zittern ging durch Wölkchens Brust,⠀
Es donnerte und grollte.⠀
Der Sonne deutlich zum Verdruss ⠀
Wurd aus dem Wölkchen eine Wolke.⠀
⠀
Die Gelbe Dame ganz empört ⠀
Begann nochmal zu scheinen.⠀
Und Wölkchen, ganz traumatisiert,⠀
Fing dadurch an zu weinen.⠀
⠀
Das war der Sonne jetzt zu viel,⠀
„Du bist wohl nicht ganz munter?!⠀
Ich mach das nicht mehr mit, dass Spiel!“,⠀
Sprach sie und ging dann unter.⠀
⠀
Drum Merk dir auch wenn’s heiter scheint,⠀
Gibts oft noch jemanden, der weint!⠀
⠀
cp⠀
Alle Rechte bei Carsten Pohl Chemnitz, 2018
Copyright © Carsten Pohl 2018